Tiziana Bertoncini & Thomas Lehn

Tiziana Bertoncini absolvierte einen Master in Violine am Konservatorium von Siena und einen Master in Malerei an der Akademie der Schönen Künste in Carrara. Vervollständigt durch Studien in Kunstgeschichte und Spezialisierungskurse für Kammermusik und Musikdidaktik.
Nachdem sie in Orchestern und Kammermusikensembles gespielt hatte, konzentrierte sie sich auf zeitgenössische Musik, geschrieben und improvisiert.
Ihre Arbeit entwickelt sich von der Interpretation und Improvisation hin zur Komposition und Zusammenarbeit mit Künstlern anderer Medien. Gleichzeitig gilt ihr Interesse der Kreuzung und Synthese zwischen visuellen Elementen und Musik/Klang.
Sie hat an vielen internationalen Festivals und Kontexten teilgenommen und war Teil zahlreicher Tanz-, Theater-, Video- und Multimedia-Projekte, zu denen sie den musikalischen Teil beisteuerte.
Ihr „Solo“-Werk umfasst Komposition, Performance und Installation.
Im Jahr 2011 wurde ihr elektroakustisches Stück „Nur Sand“ beim Wettbewerb Ferrari (r)écouté von hr2-kultur, ZKM | Institut für Musik und Akustik ausgezeichnet.
Sie ist Mitglied des Ensembles]h[iatus, das sich auf dem Gebiet der Improvisation und Interpretation zeitgenössischer Stücke bewegt. Sie war Artist in Residence im „Brückenwächter – Residential Art/Science Centre“ in Stúrovo/SK, AIR Krems, Centre National de Création Musicale Césaré in Reims/F, Künstlerahus Otte1 Eckernförde und GEDOK Lübeck/D.

Thomas Lehn ist Pianist, Analogsynthesizer-Spieler und Komponist/Performer zeitgenössischer Musik. Er gehört seit Jahren zu den innovativsten und erfolgreichsten Musikerpersönlichkeiten im Bereich der elektroakustischen Musik in der Praxis der Improvisation und Komposition. Von 1979 bis 1987 wurde er an den Musikhochschulen in Detmold und Köln zum Tontechniker und Pianisten ausgebildet. Verwurzelt in den Erfahrungen als Pianist, entwickelt er seit Anfang der 1990er Jahre seine einzigartige live-elektronische Musik, wobei er sich auf den Einsatz analoger Synthesizer-Systeme konzentriert, die einen direkten Zugang zu den Elementen der elektronischen Klangsynthese ermöglichen.
Als Synthesizer-Interpret – live und bei CD-Studioproduktionen – hat er unter anderem Werke von Éliane Radigue, Roman Haubenstock-Ramati, Bogusław Schaeffer und Zbigniew Karkowski realisiert. Er war Solist bei der Uraufführung von Peter Jakobers dort mit dem Klangforum Wien beim Festival musikprotokoll und bei der CD-Aufnahme von Christopher Fox‘ Topophony mit dem WDR Sinfonieorchester.
Thomas Lehn ist Pianist und Gründungsmitglied des ensemble]h[iatus, das sich seit 2006 der zeitgenössischen Improvisation und Interpretation widmet und mit dem er bereits Auftragswerke von Vinko Globokar, Anthony Pateras, Jennifer Walshe, Jürg Frey u.a. uraufgeführt hat. Kontinuität beweist er in langjährigen Aktivitäten in Ensembles wie KONK PACK, TOOT, THERMAL, MIMEO, SPEAK EASY, 6ix oder Duos mit Marcus Schmickler, Tiziana Bertoncini, Gerry Hemingway und Paul Lovens. Aus jüngerer Zeit stammen Trios mit John Butcher und den Pianisten John Tilbury bzw. Matthew Shipp sowie das Trio DEFUSE mit Xavier Charles und Roger Turner.
Konzertreisen führten ihn durch Europa, Asien, Australien, Neuseeland, Japan, Kanada und die USA. Sein künstlerisches Schaffen ist auf rund 100 Aufnahmen dokumentiert.