Gerhard Rühm

WORT FÜR WORT, 2025 • TONSPUR_intervention

WORT FÜR WORT
Eine totale Rezitation der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte
Alle Wienerinnen und Wiener sowie alle Besucher*innen der Stadt sind herzlich eingeladen, bei dieser einmaligen und durchaus tollkühnen Aktion mitzumachen, um gemeinsam mit Gerhard Rühm die Stimme für Menschlichkeit und Freiheit der Grundrechte zu erheben.

Am Samstag 22. Februar ab 11:00 Uhr (bis ca. 17:00) vor dem Portal des Volkstheaters mit Gerhard Rühm und über 1.400 Menschen

Vor bald 77 Jahren wurde die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ verabschiedet und darin zum ersten Mal Rechte beschrieben, die für jede und jeden, jederzeit und überall auf dieser Welt gelten (sollten). Für Gerhard Rühm gehört diese Erklärung an die Spitze aller schriftlicher Manifeste der Menschheit. Und so möchte Rühm dieses Manifest in einer Form präsentieren, „die der Sache größte Breitenwirksamkeit verleiht“. So kam er auf die ebenso lapidare wie spektakuläre Form einer Beteiligung von über 1.000 Mitwirkenden, die gemeinsam nacheinander „Wort für Wort“ den Text sprechen.Ganz im Sinne dieser geistigen Solidarität und „in Zeiten politischer Instabilität und dem eklatanten Rechtsruck ist es wichtig, mit diesem wunderbar tollkühnen Projekt des großen Gerhard Rühm gemeinsam und lautstark an die Freiheit und Grundrechte aller Menschen zu erinnern. Zusammen mit allen Wienerinnen und Wienern und Gästen in der Stadt können wir einmal mehr ein klares Zeichen setzen: Alle zusammen gegen den Faschismus!“ sagt Volkstheater-Intendant Kay Voges.

Artikel 1 „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Solidarität begegnen.“

Einzeln und nacheinander sollen über 1.000 Mitwirkende vor dem Portal des Volkstheaters „Wort für Wort“ die aus dem Jahr 1948 stammende „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ unüberhörbar in den öffentlichen Stadtraum tragen. „Eine Realisierung dieser artifiziellen Konzeption wäre eine ebenso kulturelle wie sozialpolitische Großtat von universeller Bedeutung“, so Gerhard Rühm.
Die bei der Aktion entstandene Tonaufnahme wird im Nachgang so aneinander montiert, dass – so Rühms Vorstellung – „ein in sich geschlossener Prosatext entsteht, der im Rundfunk gesendet wird und sich auch als Installation an einem dafür geeigneten, publikumsträchtigen Ort manifestieren soll. Die Wirkung muss aller Voraussicht nach überwältigend sein“, so der Dramatiker.

Still: Heikel Ben Bouzid

Gerhard Rühm ist eine Legende der österreichischen Nachkriegsavantgarde. Am 12. Februar feiert der Poet, Dramatiker, Zeichner, Collagist, Konzeptualist, Performer und Pianist seinen 95. Geburtstag!

Aus diesem Anlass und aufgrund der politischen Entwicklungen in Österreich, Deutschland, den USA und vielen anderen Ländern weltweit, setzen das Volkstheater gemeinsam mit TONSPUR Kunstverein Wien ein universalistisches Kunstprojekt von Gerhard Rühm in die Tat um.

Auch Georg Weckwerth, künstlerischer Leiter von TONSPUR Kunstverein Wien, ist erfreut über die gemeinsame Aktion: „Als Gerhard Rühm mir vor einem Jahr von seiner Utopie erzählte, war für mich augenblicklich klar, dass ich diese Realität werden lassen will. Ich bin Kay Voges und dem Volkstheater sehr dankbar, dass es keiner langen Überlegung bedurfte, um einer gemeinsamen Umsetzung zuzustimmen. WORT FÜR WORT wird ein Ereignis des Miteinanders und des gemeinsamen Einstehens für die universellen Werte, in Zeiten einer immer weiter fortschreitenden Polarisierung in Politik und Gesellschaft.“

Ein Projekt von Gerhard Rühm
Eine Produktion von Volkstheater und TONSPUR Kunstverein Wien